Bei der Parlamentswahl in Italien hat Regierungschef Silvio Berlusconi bis zuletzt um jede Stimme gekämpft. Er begleitete am Sonntag seine 95-jährige Mutter Rosa Bossi in einem Mailänder Wahllokal bis in die Stimmkabine. Sehr zum Missfallen eines Wahlbeobachters der Opposition stützte er dabei seine Mutter und erklärte ihr, wie sie den Stimmzettel ausfüllen soll: «Du machst ein Kreuz bei Forza Italia», sagte der 69-Jährige.
Als der Wahlbeobachter ihn ermahnte: «Hören Sie, das können Sie nicht machen, Herr Ministerpräsident!», entgegnete Berlusconi ungläubig: «Nicht mal mit meiner Mutter?» Er repräsentiere wirklich ein kleinliches Italien, warf er dem Anhänger seines Rivalen Romano Prodi vor, der sich dagegen verwahrte. Zum Abschied bot Berlusconi dem Mann dann aber noch einen versöhnlichen Händedruck. Siehe auch: Proteste der Opposition gegen letzten TV-Auftritt Berlusconis vor Wahlen
Sonntag
09.04.2006