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Montag
16.06.2008

Der italienische Premier Silvio Berlusconi will über ein neues Gesetz abstimmen lassen, von dem er als Angeklagter in einem Korruptionsprozess in Mailand selbst profitieren könnte. Dies berichtete die Tageszeitung «La Repubblica» am Montag. Der Medien-Milliardär wolle zunächst eine neue Klausel in ein von seiner Regierung geplantes Gesetz einbauen, schreibt die italienische Tageszeitung weiter. Demnach sollen alle Prozesse vorläufig gestoppt werden, bei denen es um Vergehen geht, die vor 2001 geschehen sind.

Der «Cavaliere» setze alle Mittel und Hebel in Bewegung, um einer möglichen Verurteilung zu entgehen, heisst es im Beitrag von «La Repubblica» weiter. Derzeit läuft ein Korruptionsprozess gegen Berlusconi: Die Staatsanwaltschaft im Mailand wirft ihm vor, im Jahr 1997 dem britischen Anwalt David Mills 600 000 Dollar bezahlt zu haben, damit dieser in Prozessen gegen Berlusconis Medienkonzern Mediaset Falschaussagen macht. Mills ist ebenfalls angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen den zwei Männern bis zu acht Jahren Haft.