Silvio Berlusconi hat neben seinen vielen TV-Stationen auch eine Frau. Veronica Lario heisst diese, und sie hat soeben ein Buch herausgegeben. «Mein Leben mit Silvio» ist schon wenige Tage nach der Veröffentlichung in Italien zum Bestseller geworden. Das 200-seitige Buch weckt grosses Interesse in Italien, da Veronica Lario nur sehr selten in der Öffentlichkeit auftritt.
Seit Berlusconis Einstieg in die Politik vor zehn Jahren lebt seine Frau in einer stark bewachten Luxusvilla in einem kleinen Dorf, Macherio, an der Mailänder Peripherie. «Die Gefangene von Macherio», wird die First Lady bezeichnet, die das Rampenlicht der Medien bisher konsequent gemieden hat.
«Ich glaube, ich bin zur perfekten Frau Silvios geworden. Er kann sich auf sich selbst und seine Arbeit konzentrieren», meint Veronica Lario, die mit Berlusconi drei Kinder - Barbara, Luigi und Eleonora - hat. Berlusconi hat von seiner ersten Frau Carla Dell`Oglio noch zwei erwachsene Kinder - Marina und Piersilvio -, die längst Führungspositionen im Familienkonzern Mediaset innehaben.
Die blauäugige, blonde Veronica, die in den Achtzigerjahren in Berlusconis Mailänder Manzoni-Theater aufgetreten war und dort ihren um 20 Jahre älteren zukünftigen Mann kennen gelernt hat, ist seit 1990 mit dem heutigen Regierungschef verheiratet. Im Gegensatz zu ihrem stark extrovertierten und kommunikativen Mann meidet sie die Öffentlichkeit. «Ich und Silvio sind wie Tag und Nacht. Er ist wie Ulysses, sein Leben hat etwas Episches. Der Erfolg ist für ihn der Preis, der verdient werden muss.» Veronica Lario ist aber nicht bloss Hausfrau, sondern u.a. Herausgeberin der rechtsliberalen Tageszeitung «Il Foglio», und sie interessiert sich für die anthroposophischen Lehren Rudolf Steiners. «Der Schlüssel unser Beziehung ist für ihn, eine Frau an der Seite zu haben, die sich nicht gegen sein Rennen in der Welt stemmt», schliesst die Heroin an seiner Seite.
Freitag
25.06.2004