Die Berliner Philharmoniker haben für ihre Kinder- und Jugendarbeit den Europäischen Medienpreis erhalten. Mit ihren «Education-Projekten» leisteten sie einen herausragenden Beitrag zur europäischen Integration, hiess es in der Begründung. Die Karlsmedaille, eine undotierte Auszeichnung, ging zum ersten Mal an ein Orchester. Die Intendantin Pamela Rosenberg nahm den Preis am Freitag im Krönungssaal des Aachener Rathauses entgegen.
Die Philharmoniker zeigten, dass Musik soziale Schranken und Bildungsbarrieren überwinden könne, sagte der ehemalige ZDF-Intendant Dieter Stolte in der Laudatio. Das soziale Engagement der Philharmoniker, die in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen feiern, sei «vorbildhaft». Die «Education-Projekte» finden seit fünf Jahren in Deutschland oder in Verbindung mit internationalen Gastkonzerten statt und haben einen direkten Bezug zu aufgeführten Werken. Sechs Wochen lang erarbeiten Kinder und Jugendliche mit einzelnen Musikern Geschichten, Kostüme, ihre eigene Musik, Bilder oder Tanzszenen. Aufsehen erregten die Tanzaufführung 2003 zu Igor Strawinskys «Le Sacre du Printemps».
Die Karlsmedaille wird seit sieben Jahren im Vorfeld des eher politisch geprägten Karlspreises verliehen. Preisträgerin im vergangenen Jahr war die polnische Schauspielerin Krystyna Janda. Zu den weiteren Geehrten gehören unter anderem der niederländische Autor Cees Noteboom und Oscar-Preisträger Jean-Jacques Annaud.
Freitag
04.05.2007