Mit dem französischen Film «La vie en rose» wird am Donnerstag die diesjährige Berlinale eröffnet. Während zehn Tagen sind am wichtigsten Filmfestival nach Cannes rund 375 Produktionen zu sehen. Zahlreiche Stars sind angekündigt. Im Wettbewerb um den Goldenen Bären konkurrieren 22 Filme, darunter 17 Weltpremieren. Rund 300 Kinofilme und 75 Kurzfilme laufen in den verschiedenen Sektionen. Dazu kommen 700 Produktionen, die auf dem «European Film Market» angeboten werden.
Das Festival meldet auch für dieses Jahr Rekordzahlen bei den Teilnahmen. Nahezu 19 000 Fachbesucher aus 116 Ländern haben sich angemeldet, darunter 3800 Journalisten. Geplant sind insgesamt 1190 Filmvorführungen. Prominent im Wettbewerb vertreten sind Frankreich mit vier und die USA mit drei Beiträgen. Neben dem Eröffnungsfilm stellt Frankreich mit «Angel» von François Ozon auch den Abschlussfilm. Aus Frankreich kommen zudem André Téchinés «Les témoins» mit Emmanuelle Béart und Jacques Rivettes «Ne touchez pas la hache» mit Michel Piccoli.
Die USA zeigen im Wettbewerb Steven Soderberghs «The Good German» mit George Clooney und Cate Blanchett, das CIA-Drama «The Good Shepherd» von Robert de Niro, der neben Matt Damon und vielen weiteren Stars auch selber auftritt, und Gregory Navas «Bordertown» mit Jennifer Lopez und Antonio Banderas. Zudem zeigen die USA ausser Wettbewerb wichtige Filme, etwa Clint Eastwoods Kriegsdrama «Letters from Iwo Jima» oder Paul Schraders «The Walker» mit Woody Harrelson und Willem Dafoe. Schrader amtet als Präsident der Jury, der auch Mario Adorf und Dafoe angehören.
Weitere bekannte Namen im Wettbewerb sind der Däne Bille August, der mit «Goodbye Bafana» mit Joseph Fiennes vertreten ist, oder der Tscheche Jiri Menzel, der «I Served the King of England» mit der Deutschen Julia Jentsch zeigt. Deutschsprachige Filme gibt es im Wettbewerb diesmal nur zwei. Der Deutsche Christian Petzold zeigt «Yella» mit Nina Hoss, und der Österreicher Stefan Ruzowitzky «Die Fälscher» mit Marie Bäumer. Die Schweiz ist nicht zum Wettbewerb eingeladen. Mit «I was a Swiss Banker» von Thomas Imbach und dem Erstling «Pas douce» der in Portugal lebenden Jeanne Waltz ist die Schweiz jedoch im «Forum des Jungen Films» vertreten. Dazu kommen die Dokumentarfilme «Heimatklänge» von Stefan Schwietert und «Chrigu» von Jan Gassmann und Christian Ziörjen.
Dem 84-jährigen US-Regisseur Arthur Penn («Bonnie and Clyde») ist eine Hommage gewidmet. Im 25. Todesjahr von Rainer Werner Fassbinder zeigt das Festival zudem «Berlin Alexanderplatz» von 1979/1980 in einer 15-stündigen restaurierten Fassung.
Zum 60. Geburtstag der Fotoagentur Magnum präsentiert die Berlinale «Magnum in Motion» mit Ausstellungen, Fotos und Filmen. Anwesend sein wird auch der Schweizer René Burri, von dem der Film «The two Faces of China» (1968) zu sehen ist. Die Berlinale-Retrospektive «City Girls. Frauenbilder im Stummfilm» reflektiert die Darstellung des neuen Frauentyps im Kino. Zu den Stadtfrauen gehören etwa Louise Brooks, Asta Nielsen oder Gloria Swanson. Als Stars von heute werden in Berlin beispielsweise Sharon Stone, Cate Blanchett, Jennifer Lopez, Judi Dench, Hanna Schygulla, Julie Delpy oder bei den Herren Robert de Niro, Matt Damon, Ben Kingsley, Antonio Banderas und Joseph Fiennes erwartet.
Montag
05.02.2007