Der Schweizer Presserat hat in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme klar gemacht, «dass die Medienberichterstattung über Suizide bei aller gebotenen Zurückhaltung kein Tabu ist». Zwar sei auf die Privatsphäre der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu achten, und wegen der Nachahmungsgefahr seien detaillierte Berichte zu vermeiden. An diese Regeln habe sich aber die «SonntagsBlick»-Beilage «Sie+Er» gehalten, als sie im Oktober 2005 über eine für Selbstmorde offenbar besonders «beliebte» Brücke im Kanton Zug berichtet hatte. «Die zurückhaltend und einfühlsam formulierte `Sie+Er`-Reportage halte sich mit Ausnahme von zwei Punkten an diese Empfehlung», lobt der Presserat sogar ausdrücklich. Eine Beschwerde der Zuger Gesundheitsdirektion hat der Presserat deshalb abgewiesen. - Die Stellungnahme im Wortlaut: http://www.presserat.ch/22310.htm
Dienstag
09.05.2006