Der umstrittene russische Unternehmer und Kreml-Kritiker Boris Beresowski ordnet seinen Besitz an zwei Oppositionszeitungen in Moskau neu. Die Tageszeitung «Nesawissimaja Gaseta» werde verkauft, bestätigte der von Russland wegen Betrugs gesuchte Beresowski am Dienstag von seinem Exil in London aus. Den Käufer wolle er vor Vertragsabschluss nicht nennen, sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. Gleichzeitig versetzte Beresowski den Generaldirektor und Chefredaktor der Moskauer Tageszeitung «Kommersant», Andrej Wassiljew, nach Kiew zum neuen Projekt «Kommersant Ukraine». Angaben zu einer neuen Führung für den Moskauer «Kommersant» machte er nicht.
Die Qualitätsblätter «Kommersant» und «Nesawissimaja Gaseta» stehen in Opposition zu Präsident Wladimir Putin. Dabei ist die angesehene Wirtschaftszeitung «Kommersant» ökonomisch erfolgreich, während die «Nesawissimaja Gaseta» als Verlustbringer gilt. Beresowski wolle sich auf den immer interessanter werdenden ukrainischen Medienmarkt konzentrieren, sagte der Sekretär des russischen Journalistenverbandes, Igor Jakowenko. Eine dritte Moskauer Qualitätszeitung, die liberale «Iswestija», war Anfang Juni vom staatlich kontrollierten Gaskonzern Gasprom aufgekauft worden. Sieh auch: Beresowski hat politisches Asyl erhalten
Dienstag
14.06.2005