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Freitag
11.05.2007

Mehr als 11 000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom streiken nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di seit Freitag um den Erhalt ihrer Einkommen und Arbeitszeiten. Deshalb kam es zu längeren Wartezeiten in den Call Centern und Verzögerungen bei der Einrichtung von Telefonanschlüssen. Erste Grosskunden, die von den Streiks vor allem betroffen sein sollen, hatten demnach auch schon Probleme beim Service ihrer Leitungen. Der erste Arbeitskampf seit der Privatisierung des Konzerns vor zwölf Jahren soll in der kommenden Woche noch verschärft werden.

Streikberechtigt sind laut Ver.di rund 22 000 Beschäftigte der Festnetzsparte. Die Beschäftigten wehren sich gegen Pläne von Telekom-Chef René Obermann, der 50 000 Service-Mitarbeiter ausgliedern und für weniger Geld länger arbeiten lassen will, um den Konzern konkurrenzfähiger zu machen. Die Telekom will die Beschäftigten der neuen Service-Sparte 38 statt 34 Stunden arbeiten lassen und 9 Prozent weniger Lohn zahlen. Ver.di beziffert die drohenden Einkommensverluste im Volumen auf rund 40 Prozent.

Schwerpunkt des ersten Streiktags waren Telekom-Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Berlin. Laut Ver.di müssen sich Telekom-Kunden auch auf Verzögerungen bei Neuanschlüssen gefasst machen. In erster Linie sollen aber Geschäftskunden wie Banken, Versicherungen und Mittelständler getroffen werden, da bei diesen der Druck auf das Unternehmen am grössten ist. Auch am Wochenende wird gestreikt, in einigen Niederlassungen werden keine Störungsmeldungen entgegengenommen. Dies gilt laut Ver.di jedoch nicht für Störungen bei öffentlichen Dienstleistern wie Polizei, Feuerwehr und Spitäler. Für Störfälle dort würden Notdienste bereitstehen, hiess es.