Nach der Pleite von BenQ Mobile in Deutschland gibt es für die Mitarbeiter der früheren Siemens-Handysparte noch Hoffnung. Die Produktion soll vorerst bis Ende Jahr weiterlaufen. Das kündigte der vorläufige Insolvenzverwalter Martin Prager an. Innerhalb von drei Monaten müsse das Unternehmen aber profitabel sein. Ihm sei an einer Gesamtlösung gelegen: «Wir brauchen einen Käufer - einen Unternehmer, der sich zutraut, das Unternehmen weiterzuführen. Ob wir den kriegen, wird die Zukunft zeigen.»
Die frühere Besitzerin Siemens kündigte in der Zwischenzeit Hilfe an, auch wegen des politischen Drucks. «Wir sind wirklich betroffen von der Entwicklung und wollen uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir die deutschen BenQ-Mobile-Beschäftigten unterstützen können», sagte Finanzchef Joe Kaeser der Nachrichtenagentur dpa. Den Verdacht, die Schliessung nach nur einem Jahr sei ein abgekartetes Spiel zwischen Siemens und BenQ, wies Finanzchef Kaeser entschieden zurück. Der Konzern habe beim Verkauf vor einem Jahr an BenQ an eine langfristige Perspektive geglaubt. «Dass BenQ bei dem ersten stärkeren Gegenwind gleich umfällt, ist sehr bedauerlich.» - Siehe auch: Politiker-Prügel für Siemens wegen BenQ-Pleite
Sonntag
01.10.2006