Der taiwanische Elektronikkonzern BenQ will seine Handysparte nach dem Kauf des Mobilfunkgeschäfts von Siemens anders organisieren als Branchenkenner bisher erwartet hatten: Entwicklung, Einkauf und Logistik sollen weiterhin getrennt erfolgen. Dazu gründe BenQ zwei so genannte Produkthäuser, die jeweils verantwortlich seien für den asiatischen und den westlichen Markt, berichtet die «Financial Times Deutschland» (FTD) am Freitag. Zusammengeführt werde hingegen das Marketing.
Die beiden Organisationen sollen Kosten, Qualität und Produktangebot an die regionalen Bedürfnisse anpassen und selbst verantworten, schrieb Siemens-Manager Clemens Joos, künftiger Chef der Handysparte von BenQ, in einer Nachricht an die etwa 6000 Mitarbeiter. Sie liege der FTD vor. Das Unternehmen werde sich bei der Entwicklung neuer Produkte auf die mittel- und hochpreisigen Geräte konzentrieren, schrieb Joos. Bis Ende September wollen BenQ- und Siemens-Manager einen Produktfahrplan erarbeiten. Joos widersprach dabei energisch Berichten, die Marke Siemens habe bereits im Oktober ausgedient. «Diese Information ist falsch», wird der Manager zitiert. Vielmehr solle eine Doppelmarke zusätzliche Werte schaffen. Diese werde zunächst das oberste Preissegment abdecken. Erstmals sollen Geräte mit einer Doppelmarke auf einer Fachtagung im Februar 2006 in Barcelona vorgestellt werden. Zudem wolle man das Angebot durch extra billige Geräte für spezielle Wachstumsmärkte wie etwa Indien ergänzen.
Freitag
15.07.2005