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Freitag
03.08.2007

Die von der EU verfügte Preissenkung für das Telefonieren mit dem Handy im Ausland wird von den meisten Mobilfunkbetreibern respektiert. Bereits die Hälfte der Konsumenten profitiert seit dem 30. Juli von deutlich billigeren Tarifen. Nach Angaben der EU-Kommissarin Viviane Reding wurden die Gebühren bis zu 70 Prozent gesenkt. Lediglich «in einigen wenigen Fällen» werde versucht, die Auswirkungen der Verordnung durch «unübersichtliches oder möglicherweise sogar wettbewerbsfeindliches Verhalten hinauszuzögern».

Die EU-Verordnung sieht als Mindeststandard vor, dass spätestens bis am 30. Juli ein Angebot für den Eurotarif gemacht werden musste. Nimmt der Kunde das Angebot an, muss spätestens einen Monat später tatsächlich umgestellt werden. Bleibt der Kunde passiv, soll der Tarif spätestens am 30. September umgestellt werden. Der «Eurotarif» darf für im Ausland geführte Gespräche nicht mehr als 49 Cent pro Minute, für eingehende Gespräche höchsten 24 Cent betragen. Der billigste Tarif wird nach Angaben der Behörde vom britischen Betreiber 3 angeboten: Er liegt bei 31,5 Cent für einen Anruf aus dem Ausland und bei 12,6 Cent für einen aus dem Ausland eingehenden Anruf.

Die Schweizer Anbieter unterstehen der Verordnung nicht und handeln die Durchleitungsgebühren jeweils selber aus. Die Preise in der Mobiltelefonie gehören jedoch zu den höchsten in Europa und Handy-Telefonate ins Ausland sind teuer. Der Schweizer Preisüberwacher Rudolf Strahm forderte den Bundesrat deshalb Mitte Juli auf, ein bilaterales Abkommen mit der EU zu prüfen. Weil das so genannte «Roaming» auf Technologie basiere, spielten Lohnkosten eine untergeordnete Rolle, sagte er. Die Situation in der Schweiz sei vergleichbar mit der EU.