Ein Datenskandal riesigen Ausmasses erschüttert die Deutsche Telekom: Mehr als 17 Millionen Kundendaten - Adressen, Geburtsdaten, Handy-Nummern und teils auch E-Mail-Adressen - wurden bei der Mobilfunksparte T-Mobile gestohlen. Telekom-Sprecher Frank Domagala bestätigte am Wochenende entsprechende Informationen des Magazins «Der Spiegel». Der Datenklau ereignete sich bereits im Jahr 2006. Die Staatsanwaltschaft sei im Frühjahr 2006 eingeschaltet worden.
Laut «Spiegel» wurden Daten von Ministern, Wirtschaftsführern, Milliardären und Show-Grössen geklaut. Darunter seien Show-Grössen wie Günther Jauch und Hape Kerkeling sowie Ex-Bundespräsidenten und andere bekannte Politiker. Das Innenministerium lässt nun eine Gefährdung von hochrangigen Persönlichkeiten prüfen. Es seien keine Bankdaten, Kreditkartennummern oder Verbindungsdaten gestohlen worden, betonte Domagala. «Nach unseren Erkenntnissen wurden die Daten am Schwarzmarkt angeboten, es hat bisher aber keinen Abnehmer gegeben», sagte er weiter. Zudem seien die Daten in vollem Umfang sichergestellt worden. Ausserdem sei beobachtet worden, ob Kopien im Umlauf seien.
Die Telekom begründete die späte Information der Kunden und der Öffentlichkeit damit, dass in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft zunächst die Diebe dingfest gemacht werden sollten. Da es keine Anhaltspunkte für einen Verkauf der Daten gegeben habe, ging die Telekom offenbar davon aus, dass der Fall erledigt sei, bis die Daten nun beim «Spiegel» wieder auftauchten.
Sonntag
05.10.2008