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Samstag
11.03.2023

Medien / Publizistik

Drei neue Filialen eröffnet und vier modernisiert: Ausbau des Filialportfolios und Konzentration auf Standorte an hoher Frequenzlage wie Bahnhöfe, Einkaufs- oder Stadtzentren...

Drei neue Filialen eröffnet und vier modernisiert: Ausbau des Filialportfolios und Konzentration auf Standorte an hoher Frequenzlage wie Bahnhöfe, Einkaufs- oder Stadtzentren...

Der Kauf des hep Verlages im Juni letzten Jahres hat Orell Füssli zu einem Umsatzsprung verholfen.

Der Berner Lernmedien-Verlag habe «einen substanziellen Beitrag zum Betriebsergebnis» geleistet, wie Orell Füssli zur Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2022 am Freitag schreibt. Die gesamte Gruppe konnte den Umsatz um 3,3% auf 217,3 Millionen Franken steigern.

Mit dem Kauf habe Orell Füssli das Verlagsangebot deutlich ausbauen können und sei zum grössten privaten Schweizer Lernmedienverlag geworden.

Bereits im Interview mit dem Klein Report sprach Mitgründer und Verleger des hep Verlags, Peter Egger, nach dem Verkauf im Juli 2022, von den sehr guten Zahlen des digitalen Lernmedien-Verlags. «Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren Gewinne im sechsstelligen Bereich, trotzdem sind wir der Meinung, dass wir mittel- und langfristig zu klein sind, um die digitale Transformation zu bewältigen», sagte der damals 70-Jährige, der mit Partnern und Autorinnen und Autoren im August 2000 das Unternehmen gegründet hatte.

Man habe mit verschiedenen in- und ausländischen Interessenten verhandelt. «Es ist eine Schweizer Lösung, und das ist gut so», fügte Egger an.

In der Sparte Buchhandel wird Orell Füssli dementsprechend in Zukunft verstärkt hybride und rein digitale Lernmedien entwickeln und anbieten, wie es zur Strategie heisst.

Für die ganze Gruppe weist Orell Füssli einen Reingewinn von 11,7 Mio. (Vorjahr 12,1 Mio.) aus. «Kostensteigerungen sowie eine Rückstellung für einen absehbaren Zahlungsausfall eines Kunden im Segment Industrielle Systeme (Zeiser) belasteten jedoch das Betriebsergebnis (EBIT)», heisst es weiter. Das Ergebnis liegt um 500’000 Franken tiefer bei 14,9 Mio. Franken. Das Eigenkapital betrage unverändert 133,7 Mio. Franken.

Bei der Orell Füssli Thalia AG, an der die Gruppe zu 50 Prozent beteiligt ist, sei der Umsatz um 8,6% auf 224,4 Millionen Franken (Vorjahr 206,6 Mio.) gestiegen. «Der Umsatz im von der Orell Füssli AG quotenkonsolidierten Segment Buchhandlung betrug 112,2 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 9,3 Mio. (Vorjahr 7,5 Mio.)».

Das stationäre Geschäft habe um 15,4% zugelegt und fast das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Zum Wachstum hätten massgeblich der Ausbau des Filialportfolios und die Strategie, sich auf Standorte an hoher Frequenzlage wie Bahnhöfe, Einkaufs- oder Stadtzentren zu fokussieren, beigetragen.

Drei neue Filialen sind eröffnet und vier modernisiert worden. «Mit der ETH Store AG wurde ein Vertrag abgeschlossen und deren Verkaufsfilialen an den beiden Zürcher ETH Standorten werden ab 2023 von Orell Füssli betrieben», heisst es weiter.

Um die gestiegene Nachfrage nach eBooks und den Trend zu hybriden Lesegewohnheiten zu bedienen, ging das Unternehmen mit Skoobe, einem Anbieter von eBook-Abonnements, eine Partnerschaft ein. Der Umsatz mit Geschäftskunden konnte um 10,2% gesteigert werden, wobei auch die Integration der Lehmanns Media AG im Oktober 2021 beigetragen habe.

In der Division Sicherheitsdruck fiel der Umsatz auf 70,4 Millionen Franken (Vorjahr 73,8 Mio.) und in der Sparte Industrielle Systeme ging er auf 20,9 Millionen Franken zurück (Vorjahr 25,3 Mio.). Hier sank das Betriebsergebnis (Ebit) auf 900’000 Franken (Vorjahr 5,5 Mio.).

Orell Füssli beschäftigt nach eigenen Angaben 650 Mitarbeitende in fünf Ländern und ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert. 2021 waren es 615 Personen (FTE).

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 10. Mai 2023 vor, eine gleichbleibende Dividende in der Höhe von 3,40 Franken je Orell Füssli Aktie zu genehmigen.