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Mittwoch
24.03.2004

Der deutsche Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) fordert einen Stopp des Ausbaus öffentlich-rechtlicher Multimediaangebote. «Durch die ungebremste Expansion von gebührenfinanzierten Inhalten wird es nun auch im Mobilmarkt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen kommen», sagte Marcus Englert, Vizepräsident und Vorsitzender des Fachbereichs Multimedia des VPRT, am Mittwoch in München. Angesichts neuer Technologien, die zum Beispiel die Übertragung von Filmen auf Handys ermöglichten, könnten die privaten Unternehmen nicht mit kostenlosen Angeboten der öffentlich-rechtlichen Anstalten konkurrieren. Englert betonte, dass die Online- und Multimediaaktivitäten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten weder durch den Rundfunkstaatsvertrag noch durch gesellschaftspolitische Notwendigkeiten gedeckt seien.

Der VPRT kritisiert die seiner Meinung nach mangelnde Transparenz bei den öffentlich-rechtlichen Online-Angeboten. Gerade was den Einsatz von Gebührenmitteln für kommerzielle Angebote angeht, bestünden Defizite. Zudem sollten die Online-Ausgaben von ARD und ZDF auf 0,3% der Aufwendungen begrenzt werden. Englert betonte, dass dabei nicht die öffentlich-rechtlichen Internetauftritte «per se» in Frage gestellt würden. Verdeckte Werbung durch Links, Kooperationen oder Online-Shops müsse jedoch unterbunden werden.