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Freitag
04.07.2003

Der britische Radiosender BBC hat eine interne Untersuchung zu seiner Berichterstattung eingeleitet, wonach zur Rechtfertigung des Irak-Kriegs Geheimdienstinformationen manipuliert worden seien. Wie der Sender am Donnerstagabend mitteilte, soll unter anderem geprüft werden, ob einer seiner Militärkorrespondenten, Andrew Giligan, das Verteidigungsministerium vor Ausstrahlung einer entsprechenden Sendung ausreichend unterrichtet habe. Der Journalist hatte am 29. Mai unter Berufung auf einen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter berichtet, der Kommunikationschef von Premierminister Tony Blair, Alastair Campbell, habe einen Geheimdienstbericht kurz vor seiner Veröffentlichung im vergangenen September umschreiben lassen.

Die Regierung habe die Bedrohung durch irakische Waffen übertrieben, um skeptische Abgeordnete von der Notwendigkeit des Krieges zu überzeugen. In einer Anhörung hatte Campbell der BBC und Gilligan im Gegenzug vorgehalten, gelogen zu haben. Die BBC verteidigte dagegen ihre Informationspolitik. Die jetzt eingeleitete Untersuchung erfolgte nach Angaben des Senders als Reaktion auf einen Brief von Verteidigungsminister Geoff Hoon.