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Mittwoch
30.07.2008

Die britische Rundfunkanstalt BBC muss wegen Manipulation bei Anrufsendungen eine hohe Strafe bezahlen. Die Medienaufsicht Ofcom verhängte am Mittwoch eine Busse von 400 000 Pfund (rund 830 000 Franken) gegen den Sender. Die BBC habe ihr Publikum «in die Irre geführt», indem sie bewusst falsche Gewinner präsentiert und Sendungen «unfair» gestaltet habe, hiess es in der Mitteilung. Eine so hohe Strafe musste die Rundfunkanstalt noch nie bezahlen.

Die BBC soll in mehreren Fernseh- und Radioshows Zuschauer oder Zuhörer aufgefordert haben, bei Wettbewerben mitzumachen, obwohl die Kandidaten bereits feststanden. Andere Shows wurden im Vorfeld aufgezeichnet und Gewinner ausgewählt, sodass «live» niemand gewinnen konnte. Der Vorwurf betrifft in Grossbritannien bekannte Sendungen aus den vergangenen Jahren wie «Comic Relief», «Sport Relief» und «Children in Need». Die BBC akzeptierte die Strafe und bedauerte die «ernsten Verstösse».

Erst vergangenes Jahr musste die BBC eine Busse von 50 000 Pfund (103 500 Franken) zahlen, weil sie in Gewinnshows Sieger präsentiert hatte, die in Wirklichkeit gar nicht angerufen hatten. Und ein anderes Mal musste sich der Sender bei Königin Elizabeth II. entschuldigen, weil er einen Videoclip über das Staatsoberhaupt vorgeführt hatte, der falsch zusammengeschnitten war. - Siehe auch: BBC muss sich für fluchende Stars entschuldigen und BBC-One-Chef ist über einen Queen-Film gestolpert