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Freitag
28.01.2005

Neuer Ärger für die BBC: Die britische TV- und Radioanstalt berichtet laut einem Gutachten zu positiv über EU-Themen. Die Berichterstattung der British Broadcasting Corporation über europäische Belange sei «ein ernstes Problem», heisst es in dem vom BBC-Direktorium in Auftrag gegebenen Bericht, der am Freitag in London veröffentlicht wurde. Die BBC gebe oftmals die Sichtweise der im Parlament vertretenen Parteien wieder, von denen keine einen Austritt Grossbritanniens aus der EU anstrebt.

«Als staatliche Anstalt hat die BBC eine grosse Verantwortung dafür, die öffentliche Aufmerksamkeit und das Verständnis für EU-Angelegenheiten zu erhöhen, ohne sich in der Debatte auf eine Seite zu schlagen», heisst es in dem Bericht. Die Öffentlichkeit fühle sich «schlecht informiert. Es steht viel auf dem Spiel.» In dem Bericht wird der BBC keine absichtlich parteiische Berichterstattung unterstellt. Vielmehr scheine es sich um «das Ergebnis aus einer Kombination von Faktoren» zu handeln.

Darunter seien «eine institutionelle Denkweise, eine Tendenz zur Polarisierung und starken Vereinfachung von Themen, das Unwissen einiger Journalisten über die EU und die Unterschlagung wichtiger Themen. Wir meinen, die Berichterstattung der BBC über die EU muss verbessert und deutlich objektiver werden.»