Die Redaktion der «Basler Zeitung» reagiert mit Bestürzung auf den Abbau eines Fünftels ihrer Belegschaft, wie sie am Donnerstag mitteilte. Dank freiwilligen Pensen-Reduktionen in der Redaktion seien noch am Vorabend des Verwaltungsratsentscheides zwei Entlassungen vermieden worden.
Die Redaktion akzeptiert den vorgelegten Sozialplan nicht, wie sie weiter mitteilte. Dies habe eine Versammlung mit 91 Redaktionsmitgliedern einstimmig beschlossen. Sie fordert mehr Solidarität von der Unternehmensleitung; diese solle mit der Angestelltenvertretung «einen fairen Sozialplan» aushandeln. Kritisiert wird unter anderem, dass der Sozialplan «deutlich schlechtere» Bedingungen für Frühpensionierungen beinhalte als jener der letzten Sparrunde vor fünf Jahren. Die Redaktion appelliert an die soziale Verantwortung der Verlegerfamilie Hagemann. Der Print-Arbeitsmarkt habe sich massiv verschlechtert.
Die Redaktion sorgt sich auch um die Zukunft ihres Blattes: Mit einem Fünftel weniger Stellen könne das bisherige Angebot nicht beibehalten werden. Sie sei gespannt auf die Vorstellungen der Chefetage, wie denn die «Basler Zeitung» künftig unter den neuen Voraussetzungen aussehen soll.
Auch die Mediengewerkschaft Comedia kritisierte die Abbaupläne und den Sozialplan. Konkret sei das Angebot für Frühpensionierte nicht so schlecht: Der Verlag bietet ihnen die Zahlung erstens eines jährlichen AHV-Beitrags an, zweitens einer AHV-Überbrückungsrente und drittens der Arbeitgeberbeiträge an die Pensionskasse - nicht aber der Arbeitnehmerbeiträge. Doch für die Entlassenen fordert Comedia eine Leistung im Sinne einer Abgangsentschädigung - «als Dankeschön für die bisher geleistete Arbeit», wie eine Comedia-Sprecherin meinte. Dazu gehörten etwa längere Kündigungsfristen, gegebenenfalls Freistellung sowie Kompensationszahlungen bei künftig tieferen Löhnen.
BaZ-Verleger Matthias Hagemann nimmt die ablehnende Haltung von Redaktion und Gewerkschaft «zur Kenntnis»; darüber werde man noch verhandeln. Er wolle einen «möglichst grosszügigen Sozialplan»; Mittel sollen dafür auch aus dem patronalen Fonds fliessen. Alles zur BaZ im Archiv des Klein Reports
Donnerstag
15.01.2009