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Donnerstag
14.02.2013

Medien / Publizistik

Die Angestellten der BaZ-Druckerei haben einem revidierten Sozialplan, der von der Unternehmensleitung vorgelegt wurde, zugestimmt. Die Drucker hätten das Angebot allerdings «mit der Faust im Sack» unterzeichnet, wie die Syndicom am Mittwochabend mitteilte. Die Arbeitnehmer hatten pro geleistetes Dienstjahr eine Entschädigung von 1000 Franken verlangt, stattdessen erhalten sie nun 400 Franken pro Jahr.

Bis am Mittag sah es noch nicht nach einer Einigung aus. Die Entschädigungen seien bescheiden und nur für über 50-Jährige vorgesehen, sagte Roland Kreuzer, der Leiter Sektor Medien bei der Syndicom, am Mittwochmittag gegenüber dem Klein Report. «Konkret liegt noch nichts Annehmbares auf dem Tisch. Es gab nach dem Warnstreik jedoch Kontakte der BaZ-Geschäftsleitung mit dem Präsidenten der Personalkommission.»

BaZ-CEO Rolf Bollmann habe Gespräche mit der Gewerkschaft hingegen mit den Worten «Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass wir mit Syndicom keine Verhandlungen führen» abgelehnt, so Kreuzer.

Den betroffenen Mitarbeitern wurde aber später am Mittwoch über den Präsidenten der Personalkommission Ralph Lange ein Angebot unterbreitet. Das Angebot, das laut der Syndicom nur von CEO Rolf Bollmann unterschrieben ist, habe eine ganze A4-Seite voller Drohungen und eine Viertelseite Angebot umfasst.

Nach weiteren Drohungen der Unternehmensleitung nach dem Warnstreik, die Druckerei sofort zu schliessen und den Streikenden sofort zu kündigen, sei die Befürchtung bei den Betroffenen zu gross gewesen, noch mehr als das, was sie schon aufgeben müssen, zu verlieren, teilte die Syndicom dann ab Mittwochabend mit.

Den Warnstreik hält Kreuzer auch im Nachhinein für die richtige Entscheidung. «Der Warnstreik war vor allem wirksam, weil er für die BaZ überraschend gekommen ist. Es dauerte eine geraume Weile, bis die BaZ die Sache in den Griff bekam», sagte Kreuzer. Der Warnstreik habe ausserdem erreicht, dass eine breite Öffentlichkeit erfahren habe, wie knausrig und arrogant die BaZ-Besitzer und ihre Stellvertreter mit dem Personal umgegangen seien.

Am 4.2.2013 hiess es noch: Die «Basler Zeitung» kommt ab dem 1. April aus Zürich

Der Streik:
12.2.2013: Die Drucker legen ihre Arbeit nieder: Streik in der BaZ-Druckerei

12.2.2013: Tamedia-Druckerei ist für BaZ-Auftrag bereit

Mehr zum CEO der «Basler Zeitung»:

18.10.2012: Die verbalen Fouls von «Eisenfuss» Bollmann
14.1.2013: «Eisenfuss» Bollmann gibt sich reumütig