Die Irrungen und Wirrungen um die deutsche Rechtschreibung gehen weiter: Die deutschen Bundesländer Bayern und Nordrhein-Westfalen wollen die für 1. August definitiv geplante Einführung der neuen Schreibregeln überraschend verschieben. Das berichten «Der Spiegel» und «Bild am Sonntag». Beide Länder warten demnach, bis der Rat für deutsche Rechtschreibung in den nächsten Monaten seine Empfehlungen für Korrekturen an dem seit Jahren heftig umstrittenen Regelwerk vorlegt. Damit stellen sich die Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und Jürgen Rüttgers gegen die Kultusministerkonferenz (KMK) der Bundesländer. Stoiber kündigte in der «Bild am Sonntag» an: «Bayern wird die Rechtschreibreform zum 1. August nicht in Kraft setzen.» Es mache keinen Sinn, die Reform jetzt verbindlich einzuführen und schon im nächsten Jahr wieder Änderungen vorzunehmen, ergänzte Stoiber. Dieser Entscheidung habe sich auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident angeschlossen. «Wir wollen den Empfehlungen des Rates zum Erfolg verhelfen», sagte Rüttgers dem Magazin.
Sonntag
17.07.2005