Die kriselnde Basler Gratiswochenzeitung «Stadt-Zytig» soll eine neue Trägerschaft erhalten: «Wenn Beat Alder bis nächste Woche eine neue Aktiengesellschaft gründet und 100 000 Franken bar einbezahlt, kann er die Zeitung übernehmen», sagte ein Sprecher von Rolf-Peter Zehnder am Montag zum Klein Report. Der Journalist Beat Alder hatte das Tabloidblatt seit März 2005 als Chefredaktor und Geschäftsführer der Alder & Zehnder GmbH geleitet, bis er im Herbst mit seinem Partner, dem «Gratiszeitungs-König» Rolf-Peter Zehnder, Krach bekam und schliesslich krank geschrieben wurde. Rolf-Peter Zehnder hat seinem Sohn Andreas auf Beginn des neuen Jahres den grössten Teil seiner Gratiszeitungen übergeben, nicht aber die «Stadt-Zytig».
In einem nicht immer durchsichtigen Wirbel um die «Stadt-Zytig» ging Beat Alder im September seiner Funktion als Geschäftsführer verlustig, wurde später krank geschrieben, und Ende November sprach Rolf-Peter Zehnder den Redaktionsmitgliedern die «vorsorgliche Kündigung» aus. Zu einem neuerlichen Höhepunkt kam es am vergangenen Freitag, 30. Dezember, als Alder zusammen mit weiteren Personen versuchte, in die Räumlichkeiten der «Stadt-Zytig»-Produktionsfirma einzudringen. «Die Firma fühlte sich bedroht, und wir mussten ausrücken», bestätigte ein Sprecher der Kantonspolizei Baselland den Eklat am Montag gegenüber dem Klein Report. Der Streit habe aber gütlich beigelegt werden können.
Über weitere Details der Vereinbarung zwischen Alder und Rolf-Peter Zehnder wisse er nichts, sagte der Zehnder-Sprecher weiter. Rolf-Peter Zehnder befinde sich zur Zeit in Namibia und sei nicht erreichbar. Es sei aber klar, dass die Vereinbarung hinfällig werde, falls Alder bis nächste Woche die 100 000 Franken nicht auftreiben könne. Beat Alder war am Montag nicht erreichbar. - Mehr dazu: «Gratiszeitungs-König» Zehnder gibt ab, «Vorsorgliche Kündigungen» bei der Basler «Stadt-Zytig» und Basler «Stadt-Zytig»: Krach zwischen Alder und Zehnder
Montag
02.01.2006