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Mittwoch
07.05.2008

«Barrierefreiheit ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft.» So lautet das Fazit einer Fachtagung der deutschen Aktion Mensch. Mehr als 300 Expertinnen und Experten hatten sich in Gelsenkirchen mit Konzepten und Zukunftsbildern für ein barrierefreies Internet befasst. Dabei präsentierte die Aktion Mensch insbesondere die Ergebnisse einer Studie zur Nutzung des Internets und von Web-2.0-Angeboten durch Menschen mit Behinderung.

Überraschend dabei: Die befragten Menschen mit Behinderung nutzen das Internet - auch mit Hilfe spezieller Techniken - weitgehend selbstständig. «Dies unterstreicht», so Iris Cornelssen, Projektleiterin der Aktion-Mensch-Initiative Einfach für Alle, «dass Barrierefreiheit wirklich ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft ist». Das werde auch daran deutlich, dass Menschen mit Behinderung das Internet deutlich häufiger nutzen als der Durchschnitt der Bundesbürger.

Zu den Barrieren, mit denen Behinderte zu tun haben, gehören beispielsweise die Eingabe von Codes - sogenannte Captchas - bei Registrierungen für Communities oder zur Nutzung von Kommentarfunktionen, unklare Nutzerführung und insbesondere Sprache im weitesten Sinne, die nicht nur für Menschen mit Behinderung ein viel höheres Hindernis als angenommen darstellt. Hoffnung macht vor allem, dass diese Barrieren hinlänglich bekannt sind und relativ leicht abzubauen sind - wenn die Anbieter von Webseiten sich ernsthaft des Themas Barrierefreiheit annehmen.