Ginge es nach der Internet-Kampagne der beiden Kandidaten im US-Wahlkampf, dann würde Barack Obama die Wahlen in den USA haushoch gewinnen. Eine aktuelle Studie hat gemessen, wer von den beiden Kandidaten sich als «digitales Produkt» besser anpreist, und wer von den beiden Kandidaten bei 180 verschiedenen Suchmaschinen am meisten gesucht wird. John McCain ist dreimal weniger gut sichtbar und nutzt viel weniger gute Argumente. Bei den beiden Vizes ist es eher umgekehrt: Sarah Palin wird im Internet rund dreimal häufiger gesucht als Joe Biden. Dies hat eine systematische Inhaltsanalyse des Internet-Marktanalysten ArgYou ergeben.
Bei den Messungen von ArgYou ist jeweils besonders spannend zu sehen, welche Themen im US-Wahlkampf ziehen und welche nicht, und wo sich die beiden Kandidaten inhaltlich unterscheiden: Obama spricht konsequent dreimal häufiger von «America», McCain seinerseits praktisch nur von den «USA». Barack Obama gewinnt bei fast allen politischen Themen die Oberhand, widmet sich besonders dem Thema Umwelt. Andererseits pflegt sein Widersacher McCain vor allem die bekannte Kriegsrhetorik, welche bereits sein republikanischer Vorgänger Bush vorgab. Da geht es vor allem um Themen wie Sicherheit, amerikanische Werte, um den Irak, ums Militär oder um den 11. September, den McCain auf seinem Auftritt rund fünfmal mehr bemüht als Obama. McCain schreibt zehnmal mehr von Krieg und vom Recht, eine Waffe zu tragen.
Freitag
26.09.2008