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Dienstag
07.12.2004

Deutschland wird von Medien, Werbeagenturen, Modemachern und der Musikbranche des Landes zunehmend positiv kommuniziert und im In- und Ausland damit besser als bisher wahrgenommen. Das hat eine aktuelle Analyse der deutschen Designzeitschrift «Page» ergeben. Werbung made in Germany ist international stark im Kommen. Bei internationalen Wettbewerben haben deutsche Werber und Gestalter in diesem Jahr so viele Medaillen wie nie zuvor gewonnen. Beim Wettbewerb des renommierten Art Directors Club of Europe (ADCE) belegte deutsche Werbung Platz eins. Von den 125 Auszeichnungen gingen allein 42 nach Deutschland. Beim Werbefilmfestival in Cannes lieferten die deutschen Spitzenleistungen ab, und auch bei den International Design, Print & Outdoor Advertising Awards der New York Festivals standen die Deutschen an erster Stelle.

Die Werber besinnen sich zunehmend auf ihre Muttersprache. Bei Mitsubishi heisst es beispielsweise jetzt in der Deutschlandswerbung: «Heute. Morgen. Übermorgen.» anstelle von «Drive alive». Der neue Slogan der Kosmetikkette Douglas heisst: «Douglas macht das Leben schöner» statt wie bisher: «Come in and find out». Mit «SAT.1 zeigts allen» statt «Powered by emotion» wirbt der TV-Sender.

Zu den Trendsettern des neuen Deutschlandbildes gehört die Modebranche: Schmuckdesignerin Jette Joop nannte schon 2001 eine ihrer Schmuckkollektionen «I love Germany». Der gebürtige Ulmer Bernhard Wilhelm, einer der Shootingstars der internationalen Modeszene, benutzt in seinen Kollektionen traditionelle Trachtenelemente. Die Kölner Modedesignerin Eva Gronbach, die zuvor bei Yamamoto, Galliano und Hermès arbeitete, experimentiert mit deutschen Symbolen und die Designer Hugo Schneider und Uli Dziallas entwarfen Mode in Schwarz-Rot-Gold. Bratwurst, Bier und Gartenzwerg sind Symbole, die eher das negative Deutschlandbild darstellen.

Das junge, moderne und international orientierte Deutschland wird neu wahrgenommen: humorvoll, selbstkritisch, unspiessig und tolerant. Nach Meinung des Präsidenten des Art Directors Club of Europe, Johannes Newrkla, «lernen die Deutschen das Augenzwinkern» und sind deshalb erfolgreicher als bisher.