Schon relativ bald wird UMTS, die viel gelobte dritte Mobilfunkgeneration, in der Schweiz Realität. Die Pilotnetze jedenfalls sind bereits stabil in Betrieb. Doch: Kaum jemand wird den Beginn des neuen Mobilfunkzeitalters bemerken. UMTS ist zwar eine spektakuläre Technik, dürfte aber in der Schweiz sehr unspektakulär eingeführt werden. So unspektakulär, dass viele Mobiltelefonierer gar nichts davon bemerken werden. Die Mobilfunkgesellschaften bezeichnen UMTS übereinstimmend als «Enabler»: UMTS ist also eine Technik im Hintergrund, die das Netz zu mehr Leistung befähigen soll. Schweizer Mobilfunkgesellschaften werden UMTS nicht in Form von neuen Produkten zur Verfügung stellen. Bestehende Produkte werden bloss schneller.
Swisscom Mobile: Geschäftskunden sollen UMTS im ersten Halbjahr 2004 zur Datenübertragung mit ihrem Notebook nutzen können. Zum Einsatz kommt dabei eine spezielle PC-Karte, die Daten in drei verschiedenen Funknetzen übermitteln kann. Die Karte ist bei der belgischen Firma Option immer noch in Entwicklung. Noch unspektakulärer werden Privatkunden mit UMTS in Berührung kommen: Swisscom Mobile will ihnen die neue Technik im Rahmen des multimedialen Handy-Portals «Vodafone live» schmackhaft machen. Das Portal lässt sich auch ohne UMTS nutzen; mit der neuen Technik geht es bloss etwas schneller.
Sunrise und Orange wollen noch nichts über ihre Einführungsangebote verlauten lassen. Beide Mobilfunkgesellschaften liegen im Plan beim Aufbau des Netzes: Die jeweiligen UMTS-Netze befinden sich in der Testphase.
Dienstag
11.11.2003