Die Internettelefonie (VoIP) wird in den nächsten Jahren stark wachsen. Dadurch verändern sich die Preis- und Marktstrukturen, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) prognostiziert. «VoIP kommt, ist schon da», sagte Peter Fischer, stellvertretender Bakom-Direktor, am Mittwoch in Biel. Laut einer Studie des Marktforschungsinstitutes Gartner Dataquest werden in Westeuropa und Nordamerika die Investitionen für IP-basierte Kommunikationssysteme im nächsten Jahr jene für klassische Telefone übertreffen. Für die neue Technologie seien Ausgaben von gegen 15 Mrd. Dollar zu erwarten, für die klassische noch etwa 8 Mrd. Im Jahr 2010 werde sich das Verhältnis auf 19 zu 2 Mrd. verschieben.
Für das Bakom stellt sich die Frage, wie VoIP reguliert wird. Denn in den USA habe sich gezeigt, dass es ohne gesetzliche Vorschriften nicht gehe. Beispielsweise müssten nun Anrufe abgehört werden können und die Anbieter müssten nach einem gravierenden Zwischenfall garantieren, dass Anrufe auf Notrufnummern möglich seien. Grundsätzlich verfolge das Bakom einen pragmatischen Ansatz, um Interessen der Öffentlichkeit und der Kunden durchzusetzen, ohne die Entwicklung zu behindern. Eine entsprechende Konsultation der interessierten Kreise hat das Amt im Mai durchgeführt. Im Herbst will das Bakom bei der Eidg. Kommunikationskommission ComCom den Antrag stellen für eine Regelung zur freien Wahl des VoIP-Anbieters. Weiteren Regulierungsbedarf ortet das Bakom bei der Aufnahme in Telefonverzeichnisse und der Übertragung der Telefonnummern bei einem Anbieterwechsel. Dazu auch: Europäische Regulierungsstellen wollen Internettelefonie erleichtern
Mittwoch
13.07.2005