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Mittwoch
20.01.2010

Im Streit mit den USA über Sicherheit und Meinungsfreiheit im Internet schlägt China zurück. Der chinesische Google-Konkurrent Baidu hat nach einem Hacker-Angriff auf seine Suchmaschine eine Klage wegen «grober Nachlässigkeit» gegen seinen amerikanischen Domain-Verwalter register.com in New York eingereicht. Die Suchmaschine war am 12. Januar Opfer eines Angriffs von Hackern geworden, die sich «Iranische Cyber-Armee» nannten und eine iranische Flagge auf der Suchseite platzierten. Der Iran hat Spekulationen über eine Verbindung der Hacker zu iranischen Regierungsstellen zurückgewiesen.

Baidu teilt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Peking mit: «Die grobe Nachlässigkeit von register.com führte zu einer illegalen und boshaften Änderung des Domain-Namens von Baidu.» Viele Nutzer hätten stundenlang nicht auf ihre Suchmaschine zugreifen können, was grossen Schaden für Baidu verursacht habe. In Peking hiess es, Baidu nehme dies als Vorwand und suche jetzt einen neuen Verwalter für seine Webadresse.

Der Angriff auf Baidu hatte nichts mit Google zu tun. Trotzdem hat die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua nach einem Bericht von Heise Online einen Kommentar verbreitet, in dem auf «enge Verknüpfungen zwischen der US-Regierung und Google» verwiesen wird. Google-CEO Eric Schmidt sei schon zu Wahlkampfzeiten ein Berater des US-Präsidenten gewesen, darüber hinaus seien drei ehemalige Manager des Unternehmens in die US-Regierung berufen worden. Google werde von der US-Regierung benutzt, um ihre Politik in China durchzusetzen.