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Freitag
23.07.2004

Der im März abgewählte spanische Ministerpräsident José María Aznar war offenbar ziemlich scharf auf die Goldene Medaille des US-Kongresses und heuerte für die Lobbyarbeit im US-Parlament auf Staatskosten eine Beratungsfirma an. Nach Presseberichten vom Freitag hatte das Madrider Aussenministerium drei Monate vor den Wahlen in Spanien dafür umgerechnet 2,4 Mio. Franken ausgegeben. Die nun regierenden Sozialisten und die Kommunisten werfen Aznar Veruntreuung und Verschwendung staatlicher Gelder vor. Die damalige Aussenministerin Ana Palacio bestätigte den Vertrag. Aznar hat die Auszeichnung bis heute nicht zugesprochen bekommen. Zwar habe die Beraterfirma inzwischen die dafür notwendigen 290 Stimmen im Abgeordnetenhaus sammeln können, der Senat habe sich dazu aber noch nicht geäussert. Die Ehrung haben bisher Persönlichkeiten wie Papst Johannes Paul II., Schauspieler John Wayne oder der britische Premier und Aznar-Freund Tony Blair erhalten, wie es hiess.