Als Sitz für Radio Argovia, die Lokalredaktion der «Aargauer Zeitung», den AZ-Shop, eine Buchhandlung und ein trendiges Restaurant hat Hausherr Peter Wanner am Freitag in Aarau das neue AZ-Medienhaus offiziell eröffnet. Der eigenwillige Neubau an der Bahnhofstrasse inmitten von behäbiger Architektur aus dem letzten und teilweise vorletzten Jahrhundert stammt vom Badener Architekturbüro Burkard, Meyer, und das Restaurant «Einstein» hat die Zürcher Spezialistin Pia Schmid («Kaufleuten», Hotel «Saratz», «Terrasse») entworfen. «Ich bin hell beglückt über das Haus», sagte ein strahlender Peter Wanner vor einer kleinen Schar von Gästen. Radio Argovia sendet bereits seit einer Woche aus dem Gebäude, und die ganze Redaktion sei überzeugt, «die schönsten Räume der Welt» benützen zu dürfen, freute sich auch Chefredaktor Jürgen Sahli am Freitag gegenüber dem Klein Report. Den Neubau für 35 Millionen Franken benützen die AZ-Medien-Firmen zur Hälfte, die andere Hälfte besteht aus vermieteten Büros sowie aus sieben Wohnungen, von denen nur noch zwei frei sind.
Architekt Adrian Meyer lobte die Zusammenarbeit mit Hausbesitzer Peter Wanner, der als Patron die Entstehung des Bauwerks engagiert begleitet habe. Auffällig ist vor allem die Fassade mit gebogenen Glasverkleidungen, hinter denen sich die eigentliche Fassade nur halb verbirgt, die wie dunkelrotes Holz aussieht. Ursprünglich hätte sie auch aus Holz sein sollen, doch aus feuerpolizeilichen Gründen war dies nicht möglich. Diese Glas-Fassade inspirierte Peter Wanner zum Vergleich mit den Medien: «Wenn man durch die gebogenen Fensterflächen blickt, führt dies zu Verwerfungen und Verzerrungen, was mich an die Medienwelt denken lässt», erzählte er. Etwas bodennäher formulierte Architekt Meyer dasselbe: «Ich finde es schön, dass das Stadtbild etwas besoffen daherkommt, wenn man da durchblickt.»
Solche Gedanken waren anderseits Radio-Argovia-Chefredaktor Jürgen Sahli eher fremd, der am vergangenen Samstag topfnüchtern war und trotzdem zitterte, als der Sender erstmals aus dem neuen Studio zu senden begann. «Die Umstellung hat auf Anhieb funktioniert, ich war unendlich erleichtert», erzählte er. «Zum ersten Mal», so stellte er fast verwundert fest, habe der seit 1990 existierende Regionalsender «ein richtiges Studio» mit modernster Technik und dem Effekt, dass der Sender kräftiger tönt. Allerdings sind die Räumlichkeiten noch nicht ganz fix und fertig. Als der Klein Report als Gast diese Meldung in den Radio-Argovia-Räumen schrieb und in den Büros nebenan Sendungen geplant wurden, waren gleichzeitig Handwerker im ziemlich lautstarken Einsatz. - Mehr dazu: Verleger Peter Wanner ist auch ein glücklicher Beizer
Samstag
22.10.2005