Der Axel-Springer-Verlag will sich offenbar ganz aus dem Fernseh-Geschäft zurückziehen. Wie Verlagschef Mathias Döpfner in einem Interview mit dem «Spiegel» erklärte, wird sich der Verlag künftig nur noch auf das Kerngeschäft mit Printmedien und digitalen Vertriebswegen konzentrieren, schrieb die Branchenpublikation «Werben&Verkaufen» am Donnerstag. Es sei auch von Anfang an klar gewesen, dass der Axel-Springer-Verlag nur dann Fernsehen machen werde, «wenn die Konditionen stimmen und die Risiken überschaubar sind». Allerdings seien durch konjunkturelle Schwierigkeiten die Risiken im Fernsehbereich eher grösser geworden. Darüber hinaus sah Döpfner nach monatelangen Verhandlungen mit den Insolvenzverwaltern der Kirch-Gruppe kein Ergebnis, «das uns zur Aufstockung der Anteile veranlasst». Döpfner sagte weiter, «wenn das so bleibt, dann ist die Entscheidung gefallen.»
Zudem plant der Axel-Springer-Verlag offenbar auch, seine TV-Produktionsfirmen Schwarzkopff TV sowie Cinecentrum und Multimedia zu verkaufen. Wie die Wirtschaftszeitung «Handelsblatt» vergangene Woche aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, führt der grösste Zeitungskonzern Europas bereits abschliessende Verhandlungen mit einem Interessenten aus Süddeutschland.
Donnerstag
19.12.2002