Der Axel-Springer-Medienkonzern prüft offenbar wieder den Ausstieg aus dem Postgeschäft, wie das «Manager Magazin» in der jüngsten Ausgabe berichtet. Springer hat erst Mitte des Jahres für 510 Millionen Euro die Mehrheit an dem privaten Postdienstleister Pin Group übernommen. Grund für den Rückzug aus dem Postbusiness sei der drohende branchenweite Mindestlohn, der den privaten Postdienstleistern ein rentables Wirtschaften unmöglich mache. Als Interessent für die Pin Group habe sich bereits der holländische Postdienstleister und Kurierdienst TNT in Szene gesetzt, schreibt das «Manager Magazin» weiter.
Das Verhältnis zwischen der Deutschen Post AG und den Verlagen im Allgemeinen und Springer im Besonderen darf man getrost als zerrüttet bezeichnen. Post-Chef Klaus Zumwinkel sei offenbar schwer genervt, dass die Verlage mit privaten Zustelldiensten sein Brot-und-Butter-Geschäft der privaten Briefzustellung nach dem Fall des Briefmonopols 2008 anknabbern wollen.
Die Verlage ihrerseits sehen sich durch den zwischen Post und Dienstleistergewerkschaft Verdi ausgehandelten Mindestlohn im freien Wettbewerb bedroht. Beim neuesten Entscheid Springers dürfte der Inserateboykott der Deutschen Post gegenüber einigen Springer-Medien eine Rolle spielen. Siehe auch unter Inserateboykott der Deutschen Post nicht nur gegen Springer
Montag
29.10.2007