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Freitag
05.08.2005

«Es ist die richtige Transaktion zur richtigen Zeit», sagte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, am Freitagmorgen in München. «Wir haben seit längerem erklärt, dass es zwei strategische Wachstumsoptionen für Axel Springer gibt: eine beschleunigte Internationalisierung des Printgeschäfts oder eine Expansion im deutschen TV-Markt», so Döpfner.

«Axel Springer beabsichtigt, seine bestehende Beteiligung an ProSiebenSat.1 von derzeit 12% auf 100% der stimmberechtigten Stammaktien und 25% der nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien zu erhöhen. Im Zuge einer geplanten Verschmelzung von Axel Springer und ProSiebenSat.1 sollen die Vorzugsaktionäre von ProSiebenSat.1 Vorzugsaktien an dem zusammengeführten Unternehmen erhalten», schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Im Vorfeld haben die Vorzugsaktionäre von ProSiebenSat.1 die Möglichkeit, ein von Axel Springer zu unterbreitendes öffentliches Übernahmeangebot in bar anzunehmen, heisst es weiter. «Friede Springer wird nach Abschluss der Transaktion und einer etwaigen Kapitalerhöhung weiterhin die Mehrheit der Stimmrechte an dem zusammengeführten Unternehmen halten», schreibt Springer über die Beteiligungsverhältnisse.

Financier Haim Saban, bisheriger Grossaktionär von ProSiebenSat.1: «Wir haben die ideale Lösung für die ProSiebenSat.1-Gruppe gefunden. Der Zusammenschluss mit Axel Springer ist für ProSiebenSat.1 ein entscheidender Schritt in die Zukunft, und ich freue mich, mit dem ausgezeichneten Management der Sendergruppe weiter zusammenzuarbeiten und die strategische Weiterentwicklung dieses in Europa einzigartig positionierten Unternehmens mitzugestalten.» Nach Abschluss der Transaktion werde Haim Saban Vorsitzender des TV-Beirats und Aktionär des fusionierten Medienunternehmens werden.

Axel Springer strebt mittelfristig eine Verschmelzung der beiden Unternehmen an. Döpfner zur Übernahme: «Wir investieren in ein selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten hochprofitables Geschäft. Wir schaffen eine Struktur zur erfolgreichen Erschliessung des digitalen Zukunftsgeschäfts und etablieren eine attraktiv positionierte europäische Medienaktie.» Der deutsche Medienkonzern teilte zudem mit, dass «es auch für die Zeit nach Durchführung der geplanten Verschmelzung keine Pläne gibt, den Sitz oder die Standorte wesentlicher Unternehmensteile der ProSiebenSat.1-Gruppe zu verlegen». Siehe auch: Springer will ProSiebenSat.1 im August übernehmen und Axel Springer prüft Bücher von ProSiebenSat.1