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Donnerstag
24.03.2011

Paid Content kann funktionieren, zumindest im mobilen Internet. Daran glaubt Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Konzerns in Deutschland. «Das stationäre Internet basiert auf suchgesteuertem Konsum von Inhalten. Es ist ein kostenfreies Modell, in dem es schwer ist, sich nur mit Werbegeldern zu refinanzieren», führte  Döpfner bei einer Veranstaltung in der Berlin School of Creative Leadership aus. «Deshalb brauchen wir den Zugang zu zahlenden Kunden. Dies wird mit Mobile realistischer.» Von der Veranstaltung berichtet die Plattform horizont.net.

Bei Mobile seien es die Menschen gewohnt, für Anrufe, SMS und Apps zu bezahlen. Warum sollten sie also nicht auch bereit sein, für Inhalte zu zahlen? «Eine App hat einen Anfang, ein Ende, eine Marke und einen Preis. Damit ist sie ein Produkt, das viel näher an unserer Geschäftsidee ist», so Döpfner.

Zudem machen Tablet-PCs den Medienschaffenden das Leben leichter: «Geräte wie das iPad ermöglichen es, Inhalte und Layout in einer Entspannungssituation zu geniessen. Tablets sind die Zeitungen und Magazine der Zukunft», glaubt der Axel-Springer-Chef Döpfner. Damit meine er allerdings nicht die Tablet-PCs von heute. Stattdessen müsse man sich ein Produkt vorstellen, dass faltbar und dünn sei wie Papier und viel billiger. «Erst dann hat man ein Gerät, das wirklich für einen Massenmarkt attraktiv ist.»

Döpfner, der sich selbst in erster Linie als Journalist sieht und nicht als Manager, begrüsst die Digitalisierung, statt sie zu fürchten: «Wir haben mit der Digitalisierung mehr zu gewinnen als zu verlieren, denn unser Geschäft ist es nicht, Zeitungen zu drucken, sondern qualitative Inhalte zu schaffen, und deshalb blicken wir einer rosigen Zukunft entgegen.»