Von einer «Zeitungskrise» könne nicht gesprochen werden; im Gegenteil, erklärte der CEO des Axel Springer Medienkonzerns, Mathias Döpfner, im Interview der neusten Ausgabe des «SonntagsBlicks» (SoBli). «Unsere Zeitungen sind profitabel wie nie. Unser Haus erwirtschaftet im vierten Jahr Rekord-Ergebnisse», sagte Döpfner und verwies auch auf die Erfolge bei der «Bild»-Zeitung. «Für bestehende Titel ist Auflagenzuwachs daher die Ausnahme», begründet der Springer-CEO die Auflagenstagnation bei den Printmedien. Wichtig sei jedoch der Journalismus. Starke Zeitungsmarken wie «Blick», «Bild», «Frankfurter Allgemeine Zeitung» oder die NZZ könnten wegen ihrer Kompetenz und Glaubwürdigkeit praktisch immer überleben, so Döpfner.
Der Erfolg der Gratiszeitungen in der Schweiz sei ihm bewusst. «Ich glaube, Gratiszeitungen sind eine Übergangserscheinungen auf dem Weg vom bezahlten Inhalt in einer gedruckten Zeitung hin zu dem durch Werbung finanzierten Inhalt im Internet», gab Mathias Döpfner den SoBli-Interviewern zu Protokoll. «Wir sind gegen Gratiszeitungen, daher wird die Initiative nicht von uns ausgehen. Aber wir werden sehr entschieden reagieren, wenn es ein anderer probiert», hält der Axel-Springer-CEO fest. Im Übrigen verstehe er sich vielmehr als Journalist denn als Manager, meinte der 44-jährige frühere Chefredaktor und heutige Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Konzerns abschliessend.
Sonntag
02.12.2007