Der Autor von Theaterstücken und kabarettistischen Sendungen, Hans Gmür, ist am Donnerstagmorgen 77-jährig in einer Klinik in Nottwil (LU) gestorben. Gmür, am 1. Februar 1927 in Chur geboren, verstarb nach längerer schwerer Krankheit, wie sein Freund Max Rüeger, früherer TV-Mann und Autor, gegenüber der sda sagte. Gmür, der in der Zürcher Gemeinde Egg wohnte, war seit Anfang Jahr wegen eines schweren Rückenleidens im Spital.
Gmür war Autor, Regisseur und Produzent von Komödien, Schwänken,
Cabaret-Programmen und Musicals. Bereits als Student an der Uni Zürich schrieb er Texte für das Cabaret Fédéral. Von 1953 bis 1958 führte er Regie bei Werbe- und Dokumentarfilmen. 1960 entstand sein allererstes Stück «Schön ist die Jugend». Nach dem Abstecher in die Werbung war Gmür bis 1964 bei Radio Zürich zuständig für das Ressort Unterhaltung. Nebenbei schrieb er seit 1964 «Unwahre Geschichten» für die «Weltwoche». Die Zeit als Chefredaktor der Frauenzeitschrift «Annabelle» von 1966 bezeichnete Gmür später als «seltsamsten» Posten seiner Karriere. 1972 schliesslich machte er sich selbstständig.
Gmür arbeitete mit Koryphäen wie Werner Wollenberger, Max Rüeger und Charles Lewinsky zusammen. Zürcher Boulevard-Theater-Grössen wie Stephanie Glaser, Jörg Schneider, Ursula Schaeppi, Ines Torelli und Paul Bühlmann spielten in seinen Stücken. Als Höhepunkt seiner Karriere bezeichnete Gmür die Goldene Rose von Montreux, die er 1969 für die Fernsehfassung der Revue «Holiday in Switzerland» erhielt. 1974 gründete er den jeweils von ihm moderierten Bernhard-Apéro im gleichnamigen Theater. Als Autor war er bis zuletzt aktiv, total schrieb er über 50 Stücke. Er könne nicht den ganzen Tag rumhocken, sagte der Nicht-Rentner kurz vor seinem 70. Geburtstag.
Donnerstag
15.04.2004