Content:

Montag
22.06.2009

Wer sich in der professionellen Kommunikation an Autobenützer wenden will, muss umlernen: Eine Vielzahl von Schweizerinnen und Schweizern hält das Auto zwar nach wie vor für unverzichtbar, doch zeigt sich eine zunehmende Umweltsensibilisierung. Die Bereitschaft, selber beim Individualverkehr etwas zum Klimaschutz beizutragen, hat allerdings gegenüber der letzten Umfrage von 2007 abgenommen.

78% der Schweizerinnen und Schweizer haben in der diesjährigen Umfrage für den dritten Mobilitäts-Monitor im Auftrag von Auto-Schweiz das Auto als unverzichtbar bezeichnet, wie der Branchenverband am Montag bekannt gab. Wie schon bei der letzten Umfrage im Jahr 2007 geht die Mehrheit der Befragten davon aus, dass sich Vor- und Nachteile des Autoverkehrs die Waage halten. 47% gaben an, dass der motorisierte Individualverkehr gleich viele Vorteile wie Nachteile hat. 20% sehen mehr Nachteile, während für 31% die Vorteile klar im Vordergrund stehen. Wer das Auto oft und besonders auch für berufliche Zwecke nutzt, sehe vor allem die Vorteile, heisst es weiter. Für Befragte mit tiefer oder gar keiner Autonutzung sei es genau umgekehrt.

Im Vergleich zu 2007 zeigt die jüngste Befragung eine Veränderung der generellen Sicht auf das Auto. Die pragmatische Gruppe der Befürworter des Individualverkehrs mit Lärm- und Umweltbedenken ist im Vergleich zu 2007 um 12 Prozentpunkte auf 37% gewachsen. Jene der Kritiker des Individualverkehrs ist um 1 Prozentpunkt auf 29% gestiegen.

Beim Autokauf zeigen sich die Befragten umweltfreundlicher als vor zwei Jahren. 68% (2007: 63%) können sich vorstellen, beim nächsten Autokauf alternative Antriebssysteme zu prüfen, 16% (22%) hingegen nicht. Bei den alternativen Antrieben belegt der Hybridmotor mit 88% (83%) den ersten Platz, vor dem energieeffizienten Benzinmotor, der von 84% (72%) als attraktive Antriebsform bezeichnet wurde. Der Gas-Antrieb wurde nur noch noch von 57% (69%) als gute Alternative genannt.

Für den diesjährigen Mobilitäts-Monitor hat das Marktforschungsinstitut GFS im Auftrag von Auto-Schweiz vom vergangenen 16. März bis zum 3. April 1005 Schweizer Stimmberechtigte in der Deutschschweiz, in der Romandie und im Tessin befragt. Der Monitor wurde zum dritten Mal nach 2007 und 2005 durchgeführt.