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Mittwoch
25.07.2007

Einen deutschen Literaturpreis mit dem seltsamen Namen LiBeraturpreis hat die australische Autorin Michelle de Kretser für ihren Roman «Der Fall Hamilton» erhalten. In dem historischen Roman schildert die in Sri Lanka geborene Autorin die Ermordung eines englischen Plantagenbesitzers auf Ceylon. Die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung ist ausschliesslich Autorinnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika vorbehalten. Der Preis wurde 1987 von einem Ökumenischen Zentrum ins Leben gerufen und wird von Lesern finanziert. Das «B» im Preisnamen steht für Befreiung, insbesondere der Überwindung eingefahrener Denkmuster.

Die Schriftstellerin kam 1972 im Alter von 14 Jahren nach Australien. Nach ihrem Studium unterrichtete sie Literaturwissenschaft an den Universitäten in Melbourne und Montpellier und etablierte den Reiseführerverlag Lonely Planet in Paris. Die Jury lobte den innovativen Reichtum der Sprache, den Witz und die detaillierte Beobachtungsgabe de Kretsers. Es gelinge ihr in dem spannenden Krimi zugleich die historischen Verwerfungen aufzuzeigen, die bis heute den Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen prägten.