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Mittwoch
29.04.2009

Der Bund hat die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit 2008 überdurchschnittlich erhöht. Die Kosten nahmen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 75 Millionen Franken zu. 260 Personen waren für Information und PR tätig - das sind 23 Stellen mehr als 2007. Am meisten Geld gab das Department Leuthard aus, klar am wenigsten das EJPD.

Die Angaben über die Kosten der Öffentlichkeitsarbeit sind einem Anhang zu der am Mittwoch veröffentlichten Staatsrechnung 2008 zu entnehmen. Sie sind erstmals seit mehreren Jahren wieder mit dem Vorjahr vergleichbar, wobei 2008 neu auch die Informationskosten im Informatikbereich erfasst wurden. Die gesamten Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit in den sieben Departementen, der Bundeskanzlei sowie den separat erfassten Bereichen Integrationsbüro und Alkoholverwaltung, erhöhten sich um 5,4 Millionen Franken oder 7,8 Prozent auf 74,6 Millionen Franken. Die Kosten nahmen damit deutlich stärker zu als die ordentlichen Ausgaben, die um 4,9 Prozent stiegen.

37,0 Millionen Franken entfielen auf die Direktinformation, 26,6 Millionen Franken auf Presse- und Informationsarbeit. Für Kampagnen und Abstimmungsinformationen gab der Bund 10,9 Millionen Franken aus - 4,2 Millionen oder 62 Prozent mehr als 2007. Aufgeschlüsselt nach Kostenarten schlug der Personalaufwand für die um 23 auf 260 gestiegenen Vollzeitstellen mit 42,4 Millionen Franken zu Buche. Die Sachkosten betrugen 23,2 Millionen Franken.

Der Blick auf die Kosten der Organisationseinheiten zeigt ein rasantes Wachstum der Ausgaben um 55 Prozent im Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD). Mit 13,3 Millionen Franken liegt das Departement Leuthard deutlich an der Spitze. Laut dem Kommentar liegt der Grund für den sprunghaften Anstieg in einer veränderten Erfassung im Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), wo die Kosten im Berichtsjahr erstmals in allen Geschäftsbereichen erhoben wurden. Zwei Millionen Franken kostete zudem die Kampagne gegen die Schwarzarbeit.

Drei grosse Kampagnen des Bundesamts für Gesundheit waren auch der Grund für den Anstieg der Kosten im Departement Couchepin um zwölf Prozent auf 11,9 Millionen Franken. Die Personalkosten im Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) sanken hingegen um fünf Prozent. An dritter Stelle folgt die Bundeskanzlei mit gegenüber dem Vorjahr leicht tieferen Ausgaben von 9,8 Millionen Franken vor dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), das 9,4 Millionen Franken oder fünf Prozent weniger als 2007 für die Öffentlichkeitsarbeit aufwendete.

Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) fiel demgegenüber nicht durch besondere Sparsamkeit auf: Die Ausgaben stiegen um zwölf Prozent auf 9,2 Millionen Franken. Deutlich weniger Geld als im Vorjahr gab das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aus. Letztes Jahr noch an der Spitze aller Organisationseinheiten, liegt das Departement von Calmy-Rey nun mit 8,6 Millionen Franken auf Platz 6. Der Grund für die um 2,2 Millionen Franken oder einen Fünftel gesunkenen Kosten liegt vor allem in der Reorganisation der Deza, deren Abteilung Medien und Kommunikation aufgelöst wurde. Mit deutlichen Abständen folgen die Departemente Leuenberger (UVEK) und Widmer-Schlumpf (EJPD) mit Kosten von 6,9 beziehungsweise 4,3 Millionen Franken. Im Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement befinden sich die Kosten nach dem Abgang von Christoph Blocher nach wie vor auf tiefem Niveau, sind aber um 23 Prozent gestiegen.