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Freitag
30.05.2008

Die Tessiner Satirezeitschrift «il Diavolo» steht vor dem Ende und müsse den Laden schliessen, heisst es in der jüngsten Ausgabe des Blattes. Ein Hoffnungsschimmer besteht noch: Wenn bis Ende Jahr 300 neue Abonnenten das Blatt unterstützen, kann die Redaktion weitermachen. «il Diavolo» erscheint zwei Mal im Monat und dies seit 17 Jahren. Die jährlichen Kosten für die Zeitschrift werden mit 155 060 Franken beziffert. Auf der Einnahmeseite fehlen rund 1000 Franken, um diese Ausgaben decken zu können. Die Abonnentenzahl beträgt rund 2000.

Die Macher des Blattes seien sich bewusst, dass selbst das Pfarrblatt von Curio über mehr Abonnenten verfüge. Allerdings kämen auf eine Ausgabe des «Diavolo» fünf bis sechs Leser. Zu schaffen machen der Redaktion vor allem die steigenden Vertriebskosten: «Die Post hat uns im Würgegriff», heisst es in einem Kommentar.

Sollte das Blatt verschwinden, dann dürften vermutlich einige Politiker im Tessin aufatmen. Denn das Blatt nahm regelmässig Vertreter der Politklasse auf die Schippe. «Wir haben uns einen Haufen Feinde gemacht», schreibt der Chefredaktor Corrado Mordasini. Dafür habe man vielleicht ab und zu den einen oder anderen Leser zum Lachen gebracht.