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Dienstag
18.09.2007

Am Mittwoch soll die Gratiszeitung «.ch» erstmals in den Agglomerationen von Basel, Bern, Luzern, St.Gallen und Zürich erscheinen. Vordergründig ist es ein Vorhaben des seinerzeitigen «20 Minuten»-Mitbegründers und Ex-«Blick»-Chefredaktors Sacha Wigdorovits, der als Financier bisher vor allem den Stäfner Hörgeräte-Hersteller Andy Rihs («Phonak») genannt hatte. Doch am Dienstag tauchten in einer Medienmitteilung von Wigdorovits noch weitere Namen auf, die einen gemeinsamen Nenner haben: Es sind durchwegs Österreicher, und damit wird die Sache spannend, denn unser östliches Nachbarland ist in Sachen Printmedien hoch innovativ und interessant.

Zwar ist der Name Wolfgang Fellner («Österreich») bisher nicht aufgetaucht, dafür aber derjenige von Michael Grabner, der 15 Jahre lang beim deutschen Holtzbrinck-Verlag war. Als Holtzbrinck-CEO hatte er einen (allerdings versandeten) Vorstoss in die Schweiz unternommen. Er wollte im Februar dieses Jahres einen monatlichen «Südwest Anzeiger» im Thurgau (Kreuzlingen und Weinfelden) lancieren, der damit zum Konkurrenten zur Tamedia-Publikation «Thurgauer Zeitung» hätte werden sollen. Seither ist Grabner weg bei Holtzbrinck und zurück in Wien und zwar als Vertreter der Raiffeisen-Gruppe im Gesellschafterausschuss des Verlagshauses Mediaprint («Kronenzeitung», «Kurier»). Diese Zeitungen sind massiv grösseres Kaliber als der «Südwest Anzeiger» und können eine Tamedia als «20 Minuten»-Herausgeberin eher beeindrucken.

Zu den «.ch»-Projektbeteiligten gehört laut Wigdorovits weiter auch Eugen Russ, der damals erste «20 Minuten»-Drucker, dessen Vorarlberger Medienhaus mit Zeitungen, Druckerei, Internet, Telefonie, Buchhandel und Radio zu den innovativeren Medienunternehmen in Europa gehört. Und als Dritten im Bunde nennt die «.ch»-Mitteilung den Tiroler Gratiszeitungsverlag Moser («Tiroler Tageszeitung», «Neue», Life Radio Tirol, usw.). Die Rache der Österreicher für Morgarten? - Siehe auch: Neue Schweizer Gratiszeitung «.ch» startet am Mittwoch, «.ch»-Gründer heisst Konkurrent «News» willkommen und Kampf der Gratiszeitungen prognostiziert