Zweiter Tiefschlag für den Zürcher Tamdia-Verlag, dessen TeleZüri auch vom Thurgauer Regierungsrat zurückgewiesen wird. Stattdessen soll Tele Top mit Standorten in Winterthur und Frauenfeld die Konzession für das Gebiet Zürich-Nordostschweiz (Zürich, Schaffhausen und Thurgau) erhalten, teilte die Regierung am Donnerstagmorgen mit. Bereits die Schaffhauser Regierung hatte sich vor zwei Tagen für Tele Top ausgesprochen. Es seien «vor allem die Verbundenheit mit der Region und die Verlegerunabhängigkeit», die für Tele Top sprechen, begründet die Thurgauer Regierung ihre Haltung.
Nach eingehenden Gesprächen mit Tele Top wie auch mit seinem Konkurrenten TeleZüri sei der Regierungsrat «zum Schluss gekommen, dass der Thurgau mit Tele Top, dem bisherigen Fernsehbetreiber in unserer Region, besser fahre», heisst es in der Mitteilung. Der künftige Fernsehbetreiber der Region Zürich-Nordostschweiz habe für die beiden letztgenannten Kantone ein tägliches Fensterprogramm zu produzieren, die mit einem jährlichen Beitrag von 1,4 Millionen Franken aus den Gebührengeldern unterstürzt werden. Sowohl was die Länge der Sendezeit dieser Fenster als auch ihre personelle Dotierung betrifft, habe das Bewerbungsangebot von Tele Top dasjenige von TeleZüri übertroffen. Für Tele Top habe auch die Erfahrung gesprochen, die es in letzten Jahren mit der Berichterstattung über den Kanton Thurgau sammeln konnte. Überdies habe sich Tele Top bei verschiedenen Anlässen «als verlässlicher Medienpartner erwiesen».
Die professionelle Art, in der der Pioniersender TeleZüri Fernsehen mache, «werde den Thurgauer Verhältnissen aber insgesamt nicht gerecht, setze TeleZüri doch in erster Linie auf Kontroversen, einfach konsumierbare Happen und auf Personifizierung», bemängelt die Thurgauer Regierung weiter. Komplexere politische Themen hätten demgegenüber weniger Chancen, abgebildet zu werden. Auch gehe die von TeleZüri gepflegte Aus- und Inlandberichterstattung auf Kosten der Regionalberichterstattung, sei aber keine Kernaufgabe eines Regionalsenders. Zu diesem Punkt der Voraussetzungen trage die Bewerbung von Tele Top eindeutig mehr bei. Das verlegerunabhängige Tele Top sei eine Bereicherung für die Angebotsvielfalt zwischen TeleZüri im Westen und Tele Ostschweiz im Osten. - Siehe auch: Tele Ostschweiz soll Ost-Thurgau bedienen, TeleZüri gibt Kampf um TV-Konzession nicht verloren und Schaffhauser Regierung spricht sich für Tele Top aus
Donnerstag
21.02.2008