Der Schweizer Datenschutz hat dazu geraten, sich gut über den neuen Google-Browser Chrome zu informieren, da der amerikanische Internetkonzern Google als datensammelwütig verschrien sei. Datenschutztechnisch sei es bedenklich, wenn zu viele Daten über einen Anbieter abgewickelt würden, sagte Daniel Menna, Sprecher des Eidg. Datenschutzbeauftragten, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Je mehr Zusatzfunktionen ein Internetkonzern zur Verfügung stelle, desto höher sei das Risiko für die Privatsphäre.
Der Schweizer Datenschutz rät Usern daher, nicht alle wichtigen Inhalte vom gleichen Anbieter zu nutzen: «Wenn man bei Google Suchbegriffe eingibt und dort einen E-Mail-Account hat, sollte man nicht auch noch den Browser von Google benutzen», sagte Menna. Nutzer sollten sich darüber informieren, welche Funktionen sie beim Browser wirklich wollten und welche sie allenfalls abschalten könnten. Ganz allgemein sollten Chrome-Interessierte die Nutzungsbedingungen des Browsers genau durchlesen, so der Ratschlag der Datenschützer.
Google hat in der Zwischenzeit Kritik an Chrome und an seiner Datenschutzpolitik zurückgewiesen. Am Dienstag gab Google bekannt, künftig schon nach 9 Monaten die persönlichen Verbindungsdaten der User zu anonymisieren. Bisher speichert Google die Suchanfragen jedes Computers während 18 Monaten. Für Google sind die so gesammelten Daten lukrativ, weil die Internetnutzer so ihre Interessen bekannt geben. Dies erlaubt es, ihnen gezielt Werbung zukommen zu lassen. - Siehe auch: Google-Browser Chrome unter Beschuss und Datenschützer kritisieren Google Chrome
Dienstag
09.09.2008