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Freitag
15.08.2008

Im Zusammenhang mit der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ist am Freitag ein weiterer Schwindel bekannt geworden: 56 in den Trachten der Minderheiten kostümierte Kinder gehörten in Wirklichkeit der Mehrheit der Han-Chinesen an. Die Kinder, die bei der Zeremonie vergangene Woche neben einer riesigen chinesischen Flagge ins Stadion einzogen, sollten laut Programmheft die Eintracht der ethnischen Volksgruppen in der Volksrepublik darstellen. Doch keines von ihnen stammte aus einem Minderheitenvolk, wie Yuan Zhifeng von der Tanzkompanie Galaxy dem «Wall Street Journal» sagte. Die Kinder seien aber «sehr natürlich und süss» gewesen, sagte Yuan.

Das Verhältnis der Han-Chinesen zu den Minderheiten ist nicht ungetrübt, wie auch die Unruhen in den Provinzen Tibet und Xinjiang immer wieder zeigen. Der Vorfall ist bereits die dritte Manipulation bei der pompösen Olympia-Feier. Die Organisatoren hatten zuvor eingeräumt, dass ein Mädchen, das ein vaterländisches Lied vortrug, durch ein hübscheres Double ersetzt wurde. Zudem wurden TV-Bilder des Feuerwerks über Peking am Computer bearbeitet und nicht live übertragen.