Am Tag der Deutschen Einheit werden die Zeitungen des Verlags Axel Springer zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren. Den Anfang macht «Bild am Sonntag» am 3. Oktober. Am darauf folgenden Montag werden laut einer Mitteilung des Verlags vom Sonntag die Tageszeitzungen «Bild», «Die Welt», «Hamburger Abendblatt», «Berliner Morgenpost» und B.Z. umgestellt sein. Die Sonntagstitel «Welt am Sonntag» und «B.Z. am Sonntag» folgen am 10. Oktober. Die zahlreichen Zeitschriften würden sukzessive umgestellt.
«Die ganz überwiegend positive Resonanz unserer Leserinnen und Leser und die breite öffentliche Debatte zeigen, dass wir mit unserer gemeinsamen Initiative auf dem richtigen Weg sind» sagte Springer-Chef Mathias Döpfner. «Die Erfahrung, dass den Menschen in Deutschland Sprache und Rechtschreibung ganz augenscheinlich nicht gleichgültig sind, bestärkt und motiviert uns. Von der klassischen Rechtschreibung ausgehend, sind wir sinnvollen Modernisierungen gegenüber sehr aufgeschlossen», ergänzte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG.
Am 6. August 2004 hatten die Axel Springer AG und der Spiegel-Verlag in einer gemeinsamen Presseinformation erklärt, dass sie mit ihren Print- und Online-Titeln zur klassischen Rechtschreibung zurückkehren werden. Die «Süddeutsche Zeitung» verkündete noch am gleichen Tag, ebenfalls die Rückkehr vollziehen zu wollen. Sie folgten damit der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», die als einzige Zeitung die Umstellung nach kurzer Zeit wieder rückgängig gemacht hatte. Weiter appellierten sie an andere Verlage und Nachrichtenagenturen, ihrem Beispiel zu folgen und sich gemeinsam für die Wiederherstellung einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung einzusetzen. Sie betonten zugleich, dass man sich sinnvollen Anpassungen, die im Zuge einer evolutionären Weiterentwicklung von Sprache breite Akzeptanz in der Bevölkerung gefunden haben, nicht verschliessen werde.
Sonntag
26.09.2004