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Donnerstag
06.07.2006

Drei Angestellte haben in den USA versucht, Firmengeheimnisse von Coca-Cola an den Erzrivalen Pepsi zu verkaufen. Weil Pepsi darauf nicht einging und Coca-Cola informierte, steht das Trio seit Donnerstag vor Gericht. Wie das Justizministerium in der Nacht auf Donnerstag in Washington mitteilte, wollte das Trio insgesamt bis zu 1,5 Millionen Dollar von Pepsi kassieren. Die berühmte Coca-Cola-Formel war jedoch nach Angaben von Coca-Cola nicht in Gefahr. Die Staatsanwaltschaft in Atlanta klagte die drei am Mittwoch wegen Betrugs und Geheimnisverrats an. Eine der Angeklagten, eine 41-Jährige, arbeitete als Sekretärin für einen hochrangigen Manager bei dem Mineralwasserkonzern.

Der Hinweis an Coca-Cola auf das Leck kam von PepsiCo selbst: Der Getränkegigant unterrichtete seinen Konkurrenten, nachdem er im Mai einen Brief von einem gewissen «Dirk» erhalten hatte. «Dirk» gab an, in führender Position bei Coca-Cola zu arbeiten und bot PepsiCo «sehr detaillierte und geheime Informationen» an. Coca-Cola verständigte die US-Bundespolizei FBI, deren verdeckte Ermittlungen auf die Spuren des Trios führten.

Ein Sprecher von PepsiCo bestätigte, dass sein Unternehmen Coca-Cola verständigt habe. «Wir haben nur das getan, was jede verantwortlich handelnde Firma tun würde», sagte Mark Dollins. «Die Konkurrenz kann hart sein, aber wir müssen immer fair und im Rahmen des Rechts bleiben.» Coca-Cola-Chef Neville Isdell zollte Pepsi in einer Mitteilung an die Belegschaft grosse Anerkennung für diese Haltung.