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Donnerstag
15.02.2007

Ascom kommt nicht zur Ruhe. Der aus dem Telefonhersteller Hasler hervorgegangene Berner Technologiekonzern hat den Chef Rudolf Hadorn mit sofortiger Wirkung entlassen und freigestellt, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Hadorn habe nach Ansicht des Verwaltungsrats die Regeln der Corporate Governance verletzt, indem er gegen ausdrückliche Weisungen des Verwaltungsrats gehandelt und gegen das Gleichbehandlungsgebot aller Aktionäre verstossen habe, heisst es in einer Ascom-Mitteilung. Bis ein Nachfolger gewählt ist, übernehme Fritz Mumenthaler, Leiter der Division Wireless Solutions, die operative Führung des Konzerns. Interimsmässig leitet Mumenthaler auch die Division Security Solutions.

Hadorn habe sich zu Gesprächen mit einer Aktionärsgruppe getroffen - entgegen ausdrücklicher Anordnungen des Verwaltungsrats und unter Missachtung des Organisationsreglements, wie es hiess. Hadorn habe versucht, die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und der Funktionen des Aufsichtsgremiums zu verändern. Um wen es sich bei der involvierten Aktionärsgruppe handelt, wollte die Ascom-Spitze nicht bekannt geben. Nicht bestätigt wurde auch, dass es sich dabei um die seit Januar mit 20,1 Prozent an Ascom beteiligte Investmentgesellschaft Victory des Investors Ronny Pecik handelt.

Die Suche nach einem neuen Chef sei bereits eingeleitet worden. Der Verwaltungsrat will die im Oktober 2006 verabschiedete Wachstums- und Akquisitionsstrategie aktiv fortsetzen, wie er weiter bekannt gab. Er habe zur Dynamisierung dieser Strategie im Januar einen Ausschuss gebildet und die Deutsche Bank mit der Evaluation strategischer Optionen beauftragt. Dieser Verwaltungsrats-Ausschuss setzt sich aus Präsident Juhani Anttila, Vizepräsident Paul E. Otth und Mitglied Rolf A. Meyer zusammen. - Siehe auch: Ascom erwartet 2006 15 Millionen Franken Reingewinn und Hasler-Stiftung steigt bei Ascom aus