Mit einem grossen Knall und einem Feuerwerk ist die Asche des amerikanischen Journalisten und Autors Hunter S. Thompson in alle Winde verstreut worden. Die Asche war in 34 Feuerwerkskörper verpackt. Diese wurden aus einer 47 Meter hohen Kanone in den Abendhimmel geschossen. An der bizarren Trauerfeier auf der Familienfarm in Woody Creeks (Colorado) nahmen am Samstagabend rund 250 geladene Gäste teil. Der Schauspieler Johnny Depp, der rund 2,5 Mio. Dollar für den letzten Willen seines Freundes bezahlte, habe bei der Explosion der roten, weissen und blauen Feuerwerkskörper sein Champagnerglas in Richtung Abendhimmel gehoben und Thompson zugeprostet, berichtete die «Aspen Daily News» am Sonntag.
Thompson hatte sich im Alter von 67 Jahren am 20. Februar während eines Telefonats mit seiner Frau mit einem Schuss in den Mund das Leben genommen. Schon zu Lebzeiten hatte er darauf bestanden, dass seine Asche aus einer Kanone in den Himmel geschossen werden sollte. Das Modell für die Kanone entwarf Thompsons Freund, der britische Karikaturist Ralph Steadman, bereits 1977. Die Kanone hat die Form einer geballten Faust mit zwei Daumen links und rechts. Die Faust war das langjährige Markenzeichen Thompsons.
Der Sport- und Politikreporter Thompson revolutionierte den amerikanischen Journalismus und gehörte seit Beginn der 70er-Jahre zu den radikalsten Vertretern des so genannten New Journalism. Zu den international bekanntesten Büchern Thompsons gehören die «Hell`s Angels» (1966) sowie sein Buch über die Jagd nach dem amerikanischen Traum, «Fear and Loathing in Las Vegas» (1971). In deren Filmadaption spielte Johnny Depp 1998 die Hauptrolle und wurde ein enger Freund des Schriftstellers. Siehe auch: Schriftsteller Hunter S. Thompson begeht Selbstmord
Sonntag
21.08.2005