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Sonntag
15.02.2009

Das Moorhuhn ist definitiv abgeschossen: Der ehemalige Vorstandschef und der ehemalige Finanzvorstand des deutschen Computerspiele-Entwicklers Phenomedia AG sind am Freitag wegen millionenschweren Betrugs, Bilanzfälschung und Untreue zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten gaben am Bochumer Landgericht zu, die Bilanzen des Unternehmens jahrelang mit Scheinumsätzen geschönt zu haben. Das mit dem Computerspiel Moorhuhn weltbekannt gewordene Internet-Unternehmen kam 1999 an die Börse, wo es zu besten Zeiten mit einer Milliarde Euro bewertet worden war.

Durch Scheingeschäfte, erschwindelte Kredite und Untreue-Handlungen entstand gemäss Staatsanwaltschaft ein Schaden «im deutlichen zweistelligen Millionenbereich», wie es heisst.

Der ehemalige Chef muss drei Jahre und zehn Monate und der ehemalige Finanzvorstand drei Jahre ins Gefängnis. Der als «Moorhuhn-Prozess» bekannte Fall dauerte vier Jahre.