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Donnerstag
02.06.2005

Der Medienjournalist Volker Lilienthal hat den Vorwurf geäussert, bei der Bavaria Film GmbH sei verbotene Schleichwerbung betrieben worden. Seine Aussagen werden derzeit von den ARD-Anstalten, die an der Bavaria beteiligt sind, intensiv untersucht, wie die ARD am Donnerstag bekannt gab. In den Produktionsverträgen mit den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist der Bavaria wie jedem anderen Produzenten untersagt, so genanntes «Product Placement», also Schleichwerbung zu betreiben. Gegen dieses, von den ARD-Auftraggebern verpflichtend geforderte Prinzip soll die Bavaria nach Aussage von Herrn Lilienthal verstossen und dadurch unerlaubte Nebeneinnahmen erzielt haben, informierte die ARD weiter.

Der ARD-Vorsitzende Thomas Gruber zeigte sich vom Ergebnis der Recherchen Lilienthals bestürzt. Alle Vorwürfe, so Gruber, müssten sofort und restlos aufgeklärt werden. Zu diesem Zweck sei eine Sonderprüfung durch eine externe, unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eingeleitet worden. Auch die Interne Revision des SWR habe man eingeschaltet. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sei die ARD durch illegale Geschäftspraktiken geschädigt geworden. Gruber stellte klar, dass Schleichwerbung in den Programmen der ARD, in welcher Form auch immer, völlig indiskutabel sei. Für die Zukunft müsse sichergestellt sein, dass verbotene Themen- und Produktplatzierungen rigoros unterbunden werden.