Die beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sender ARD und ZDF haben die Abschaffung der gesetzlich festgelegten Obergrenze für ihre Internet-Ausgaben gefordert. Die aktuelle Regelung zur Beschränkung der Online-Aufwendugen auf 0,75% des Budgets sei wegen den Umwälzungen in der Medienwelt nicht mehr zu akzeptieren, sagte der stellvertretende Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, Helmut Reitze, in Frankfurt.
Nach den Worten Reitzes ist es angesichts des «digitalen Tsunami» für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von existenzieller Bedeutung, auf allen neuen Vertriebswegen vertreten zu sein. Dies gelte insbesondere für die mobilen Empfangsmöglichkeiten des Internets sowie für das Handy-TV, sagte der Intendant des Hessischen Rundfunks bei der Vorstellung der ARD/ZDF-«Langzeitstudie Massenkommunikation».
Aus der 2005 angefertigten Untersuchung geht hervor, dass die Menschen in Deutschland rund zehn Stunden täglich mit den Medien verbringen. Am stärksten zugelegt mit 44 Minuten hat dabei das Internet, dessen Nutzung sich innerhalb von fünf Jahren verdreifacht hat. Nach wie vor sind jedoch Fernsehen (220 Minuten) und Radio (221 Minuten) weiterhin die am meisten genutzten Medien.
Donnerstag
18.05.2006